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Unternehmen Zitadelle: Die Technik der Panzerwaffe der Wehrmacht in der Schlacht am Kursker-Bogen im Vergleich zur Panzerwaffe der heutigen Bundeswehr

Gliederung

1. Schlacht im Kursker Bogen
1.1. Einleitung
1.2. Geographische Lage
1.3.Vorbereitungen
1.4. „Zitadelle“ wird verschoben und erste Zweifel kommen auf
1.5. Es geht los
1.6. Die Panzerschlacht bei Prochorowka
1.7. Abbruch der Schlacht
1.8. Verluste und Gewinne
1.9. Bedeutung für den Verlauf des Krieges

2.Technische Innovationen 2.1. Panzer V. „Panther“
2.2. Panzer VI. „Tiger“

3. Vergleich des Panzerkampfwagen V mit dem Leopard 2 A4 3.1. Vergleich der Technischen Fakten
3.2. Zusammenfassung

4. Quellennachweise

Schlacht im Kursker-Bogen

Einleitung

Ein malerisches Bild könnte die Landschaft abgeben, kleine Dörfer, sanfte Erhebungen und tiefe Schluchten, die die flache schwarze Erde unterbrechen. Ein Fluss mit Namen Oka, der sich durch das Land schlängelt, dass mit Weizenfeldern bepflanzt ist. Eine Idylle, die jedoch trog. Hier, 500 km weit weg von der sowjetischen Hauptstadt, lag Kursk.1 Hier standen sich zwei feindliche Armeen von gigantischer Größe in den Schluchten gegenüber. Hier sollte die größte Panzerschlacht der Welt statt finden.

Geographische Lage

Nördlich von Charkow und Bjelgorod am Donez knickte die russische Front scharf nach Westen, 240 km in das von der Wehrmacht gehaltene Gebiet um dann auf der Höhe von Sumy 100 km wieder ebenso scharf nach Norden zu verlaufen, wo sich bei Malo-Archangelsk der Bogen wieder schloss.2 Das Gebiet hatte ungefähr die Größe Bayerns. Für die Sowjets war der Kursker-Bogen eine ideale Sprungschanze um eine großangelegte Offensive zu starten, da hier große deutsche Kräfte gebunden wurden und zwei Heeresgruppen geteilt waren. Aber für die Wehrmacht lud dieser halbe Kessel gerade zu ein, in einer Zangenbewegung den Kessel, zu schließen und so die eingeschlossenen Truppen zu vernichten. So rückte dieser "kleine" Frontabschnitt in den Mittelpunkt der Strategen auf deutscher und sowjetischer Seite.

Vorbereitungen

Im Operationsbefehl Nr. 5 vom 5. März hatte Hitler Grundsätze für die Kampfführungen in diesem Abschnitt festgelegt: "Es kommt darauf an, dem Feinde wenigstens in einem Frontabschnitt das Gesetz des Handelns vorzuschreiben und ihn an den anderen anrennen und sich verbluten zu lassen."3 Somit wollte Hitler, entgegen seinen Prinzipien, nicht wie am Anfang des Ostfeldzug, eine riesige Offensive starten, weil dafür die Wehrmacht einfach zu schwach war. Im Gegenteil, er wollte möglichst mit großer Truppenkonzentration auf einer kleinen Fläche vorstoßen. Mit dieser Vorgabe begab sich Hitler am 13. März nach Kiew, um mit seinem Generalstabschef des Heeres, Generaloberst Zeitzler und dem Befehlshaber der Heeresgruppe Mitte, Generalfeldmarschall Kluge, erste Entscheidungen zu treffen.4 Der Deckname stand bereits fest: "Operation Zitadelle"5. In ihr war als erstes Angriffsobjekt Kursk auserkoren. Stichtag war der 4. Mai. Am 9. April legte Generaloberst Model, Oberbefehlshaber der 9. Armee, seinen Angriffsplan vor: zwei Panzerkorps sollten von Norden auf Kursk vorstoßen während ein weiteres Panzerkorps den rechten Flügel schützte und ein Armeekorps zur Sicherung des linken Flügels zur Verfügung stand. Ein klassischer Zangenangriff mit dem Ziel: Kursk. Doch Hitler plante bereits weiter, er bereitete schon eine Offensive im Süden vor mit dem Namen "Panther". Als frühesten Angriffstermin setzte Hitler den 3. Mai fest, eindringlich schärfte Hitler seinen Offizieren ein: "Diesem Angriff kommt ausschlaggebende Bedeutung zu. Er muss uns die Initiative für dieses Frühjahr und Sommer in die Hand geben. Der Sieg von Kursk muss für die Welt wie ein Fanal wirken."

Zitadelle wird verschoben und erste Zweifel kommen auf

Die "Operation Zitadelle" war im deutschen Generalstab keineswegs unumstritten. Vor allem wurde diskutiert, dass die personelle und materielle Ausrüstung der Angriffsarmee nicht ausreichten. Vor allem Generaloberst Model plädierte für eine Verschiebung der Angriffes, da seine Armee die Hauptlast des Angriffes zu tragen hatte. Ihm fehlte aber Personal und Material. Hitler ließ sich schließlich überreden den Angriffstermin auf den 12.Juni zu verlegen um Model neues Material zu liefern.7 Von Personellen Auffrischung war keine Rede. Hitler verließ sich zu sehr auf Speers großspurigen Versprechen, große Mengen der neuen Panzer zu liefern.8 Typisch für Hitlers Paladine war jedoch, dass sie ihre Versprechen meist nicht halten konnten. Zeitzler verwies jedoch darauf, den Angriff so früh wie möglich zu beginnen, weil die Russen den Kursker-Bogen immer mehr ausbauten. Dies bedeutete für die Deutschen immer höhere Verluste. Immer mehr Generäle versuchten Hitler zu bewegen den Angriffstermin nicht zu verschieben. Generaloberst Guderian, der Erfinder des Blitzkrieges, der nun in Führerreserve stand, nachdem der Angriff auf Moskau gescheitert war, lehnte den Angriff grundsätzlich ab. Er prophezeite hohe Panzerverluste und wies auf viele Kinderkrankheiten der neuen Panzer hin und das die benötigte Menge nicht geliefert werden konnte. Trotz dieser Argumente hielt Hitler an seinem Plan fest. Nur wurde der Termin nach mehreren Verschiebungen auf den 5. Juli festgesetzt.

Verhalten und Umstrukturierung der russischen Armee

Dieser neue Aufschub gab den Sowjets noch mehr Zeit sich zu verbarrikadieren. Zudem wurde das Sowjetische Heer umstrukturiert. Neue Waffen, Nachschub, neue Soldaten, usw. Außerdem wurden die Armeen, nach deutschem Vorbild nun mit einer eigenen Luftflotte ausgerüstet. Ganze Divisionen wurden nun motorisiert, was zu einer besseren Beweglichkeit führte. Ein entscheidender Vorteil in einem Bewegungskrieg. Auch wurde die Front mit neuen Oberbefehlshabern besetzt, die fast alle in Stalingrad mitgekämpft hatten. Stalin gab ihnen eine Erfolgsaura. Die Planung und Vorgehensweise der Sowjets im Kursker Raum wurde von den Marschällen Schukow und Wassilewski übernommen.10 Der Grundgedanke war von Schukow schon am 4. März formuliert worden: "Die feindliche Offensive ist in tief gestaffelter Verteidigung aufzufangen, zu zermürben und dann mit einem Gegenangriff zu zerschlagen."11 Acht Verteidigungsstreifen wurden angelegt die eine Breite von 3000 km umfasste. Ein Bollwerk wurde errichtet mit Panzergräben, Minengürteln und Stacheldraht, Maschinengewehrnester, Bunkern, usw. Auf einen Frontkilometer kamen ca. 100 Geschütze, 200 Panzerminen, 2200 Schützenminen. Zudem durchzog ein Grabengewirr die russischen Linien.12 Aus dieser Verteidigungszone lässt sich schließen, dass die Russen aus vergangenen Fehlern gelernt hatten. Dieses mal verließen sich die Russen nicht nur auf ihre numerische Überlegenheit, sondern hatten alle Vorbereitungen gründlich durchdacht. Die Zeit arbeitete gegen die Deutschen und für die Sowjets. Die Rote Armee hatte hier am Kursker-Bogen die größte Ansammlung von Mensch und Material zusammen gestellt, seit Beginn des "Großen Vaterländischen Krieges".

Nachrichtenlage

Die Frage die aufkommt ist, woher nahmen die Russen die Gewissheit, dass Hitler genau hier am Kursker-Bogen versuchen würde durchzubrechen? Warum schwächten die Russen andere Frontabschnitte und Stärkten diesen? Der Kursker-Bogen sprang jedem, der die Karte betrachtete, förmlich ins Auge. Die Sowjets ahnten, dass Hitler versuchen würde, diesen Frontabschnitt zu begradigen. Doch es waren mehr als bloße Ahnungen: sie kannten die Pläne der Deutschen. Nach dem Krieg erklärte Generaloberst Franz Halder: "Nahezu alle deutschen Angriffshandlungen wurden nach ihrer Planung im OKW dem Feind durch Verrat eines Angehörigen des OKW bekannt.13 Diese Quelle zu verstopfen ist während des ganzen Krieges nicht gelungen." Noch bis heute ist nur der Kontaktmann des Verräters, mit Decknamen "Werther", bekannt, ein in die Schweiz emigrierter Deutscher. Man vermutet, dass zwei Sekretärinnen des OKW, denen Aufmarschpläne bekannt waren, für einen ständigen Informationsfluss sorgten. Wobei auch Werther noch andere Kontakte zum OKW gehabt haben muss und auch mehrere Male direkt an Besprechungen teilgenommen haben muss. 14 Nun könnte der Gedanke aufkommen dass die Deutschen nur verloren haben, weil die Russen, durch Verrat, Pläne zugespielt bekamen. Allerdings kann man das Scheitern nicht nur auf die russischen Informationsquellen zurückzuführen, sonder die Wehrmacht verfügte ganz einfach nicht mehr über genügend Kräfte zur Durchführung von Hitlers Plänen.

Die große Zange

In den ersten Julitagen herrschte eine bedrückende Schwüle in Rastenburg. Doch es war nicht nur das Wetter, welches über dem Hauptquartier des Führers, der "Wolfsschanze", lag. Hitler hatte zur einer letzten großen Besprechung geladen, wo er seinen Generälen mitteilte, dass der Angriffstermin auf den 5. Juli verlegt würde. Zwei Monate später als geplant sollte das Unternehmen beginnen. Die Ziele waren gleich geblieben. Der Stoß würde als Zangenbewegung erfolgen. Den Schlag sollte die 4. Panzerarmee Hoths, die 9. Armee Models sowie die Armeegruppe Kempf, führen.15 Wie die Sowjets, boten die Deutschen ebenfalls ihre gesamte Streitmacht auf um den Sieg zu erzwingen. Zwei Drittel aller Einheiten der deutschen Streitkräfte an der Ostfront wurden aufgeboten. 30 Divisionen der Wehrmacht und 3000 Panzer, 10000 Geschütze, unterstützt durch eine Luftarmada von fast 2000 Flugzeugen. Zudem wurden noch Waffen-SS Einheiten wie die Eliteeinheiten "Wiking" und "Das Reich" aufgeboten. 90000 Soldaten auf einer Frontlänge von 100 km. Vor zwei Jahren war Deutschland mit nahezu gleicher Ausstattung auf einer Fläche von 1800 km in die Sowjetunion eingefallen.14 Die Rote Armee setzte 1,3 Millionen Soldaten entgegen, die doppelte Anzahl von Geschützen und Flugzeugen sowie erheblich mehr Panzer.15 Zudem hatten die Soldaten der Roten Armee eine nahezu unerschöpfliche Quelle an Reserven. Ein Sieg über die Rote Armee konnte also nur verzeichnet werden wenn das Überraschungsmoment gewahrt würde. Die Sowjets mussten über den Zeitpunkt des Angriffes also völlig im Zweifel sein.

Es geht los

Am 5. Juli um 3.30 Uhr sollte die größte Panzerschlacht der Weltgeschichte beginnen.16 Schon in der Nacht begannen Minenräumkommandos der Wehrmacht ihre Arbeit zu tun. Die Morgendämmerung warf ein gespenstisches Bild auf das noch ruhende Schlachtfeld. Ein letzter Aufruf ging an die deutschen Landser: "Euer Sieg muss in der ganzen Welt, mehr noch als früher, die Überzeugung verstärken, dass jeder Widerstand gegen die deutsche Wehrmacht am Ende doch vergeblich ist."17 Kurz darauf rückten die Soldaten in die Bereitstellungsräume. Gegen 3.30 Uhr überflogen die Stukas, die Bomber und Schlachtverbände die Sowjetischen Linien um ihre tödliche Last abzuladen. Welle um Welle wurden die Sowjetischen Stellungen mit Bombardements überschüttet. Kurz darauf fing die deutsche Artillerie an zu feuern. Nach zwei Stunden Dauerbeschuss setzten sich pünktlich um 5.30 Uhr die beiden Arme der deutschen Angriffszange in Bewegung. Doch trotz dieser massiven Artillerie Vorbereitung aus 10000 Rohren, erlebten die vorrückenden Deutschen eine böse Überraschung.18 Die deutschen Soldaten gerieten in ein fürchterliches Sperrfeuer. Nach nur sechs Stunden kam im Hauptquartier eine Meldung der 6. Panzerdivision ein: "Scharfschützen und Minenfeld gestatten nur einen Einbruch mit geringen Kräften. Selbst "Tiger" kommen nicht vorwärts. Vorgehen eingestellt. Truppe zurückgezogen."19 Der geplante schnelle Vorstoß scheiterte schon im Ansatz. Kaum 10 km konnten die deutschen Panzer in den ersten beiden Tagen vordringen.20 100 km täglich waren deutschen Panzern in den ersten Kriegstagen gelungen und nun dies. Dies war auf die gute Verteidigungsstellungen der Sowjets zurückzuführen, lag aber auch an den Kinderkrankheiten der neuen Panzern von denen viele liegen blieben. Trotzdem verloren die Sowjets in den ersten Tagen der Schlacht eine große Zahl an Panzern. Hier, am Kursker-Bogen fand eine riesige Materialschlacht statt, die an den ersten Weltkrieg erinnerten. Die Deutschen hatten ungeheure Verluste, doch auch auf russischer Seite stiegen die Opfer an. Doch immerhin ging es vorwärts, langsam, aber vorwärts.

Die Panzerschlacht bei Prochorowka

In den frühen Morgenstunden des 9. Juli formierten sich die Einheiten der Heeresgruppe Süd. Von Manstein setzte alles auf eine Karte, mit einem massierten Angriff wollte er einen Durchbruch erringen. 21 Auf einem zehn Kilometer großen Abschnitt setzte er 500 Panzer ein. Unterstützt von der Luftwaffe begann der Vorstoß. Es gelang den Verbänden mit starken Einheiten die Straße von Prochorowka zu erreichen und zwei strategisch wichtigen Höhen zu nehmen. Das erste große Ziel Obojan lag nun in unmittelbarer Reichweite. Die Sowjets erkannten die Gefahr und schickten die 1. Panzerarmee und die 6. Gardearmee, um die Deutschen aufzuhalten. Hier sollte die Entscheidung fallen.22 Würden die Russen hier verlieren, dann würde das gesamte Verteidigungssystem zusammenbrechen. Zwei Panzerkolonnen rollten in den frühen Morgenstunden des 12. Julis auf einander zu. Es regnete. 850 Panzer der 5. Gardepanzerarmee rollten gegen 700 Panzer der 1. SS- Panzerdivision "Leibstandarte Adolf Hitler" und SS-Division "Totenkopf". Unter den 700 Panzern befanden sich immer hin 100 "Tiger" und "Panther". Den Befehl führte Generaloberst Hoth auf deutscher Seite und auf sowjetischer Seite Generalleutnant Rotmistrow.23 Um 8.30 Uhr begannen die sowjetischen Geschütze zu feuern. Eine kurze aber heftige Artillerievorbereitung. Dann rückten die sowjetischen T-34 in zwei Staffeln vor. Auch die Wehrmachtsverbände hatten sich formiert und waren zum Angriff übergegangen. Was sich in den rund acht Stunden um die verschlafene Ortschaft Prochorowka abspielte, hatte die Welt noch nicht gesehen, und sollte auch nicht mehr gesehen werden. 24 1500 Sowjetische und Deutsche Panzer hatten sich in einander verkeilt. Eine dunkle Staubwolke erfüllte das Schlachtfeld. Über dem Schlachtfeld lieferten sich Schlachtflieger beider Seite erbitterte Luftschlachten. Zuerst sah es so aus als ob sich die deutschen Verbände als Sieger dieser Schlacht hervortun würden, doch dann führte Generalleutnant Rotmistrow neue Reserven heran die den Ausgang der Schlacht zu wenden schienen.25 Dann wendete sich das Blatt erneut in dem von Manstein seinen letzten Trumpf ausspielte und die frischen Verbände der SS-Division "Wiking" in die Schlacht warf.26 Am Abend war ein Ende immer noch nicht abzusehen. Die Landschaft war nicht mehr wieder zu erkennen. Verbrannte Erde, unendlich viele Leichen, unzählige abgeschossene Panzer. Letztendlich endete die Schlacht unentschieden. Doch im Krieg gibt es nur Gewinner oder Verliere. Die Wehrmacht hatte ihr Ziel an diesem Tag nicht erreicht. Die Rote Armee hatte den Vorstoß der Deutschen gestoppt, war aber zu schwach um selber anzugreifen. Verloren hatten die Deutschen, da sie ihr Ziel nicht erreicht hatten, aber auch die Sowjets, vor allem aber verloren hatten die Soldaten die in dieser Schlacht verheizt wurden. Stalin hatte der Welt wieder einmal bewiesen, dass seine Armeen die "faschistischen Horden" stoppen konnten.

Abbruch der Schlacht

Aber nun folgte ein Ereignis welches die Niederlage von Kursk vollends besiegelte. Die Alliierten waren am 10. Juli in Sizilien gelandet.27 Um die Alliierten zu stoppen entschied sich Hitler dafür, Truppen von Kursk abzuziehen. Von Manstein und Kluge versuchten Hitler noch einmal umzustimmen, denn wenn die Deutschen jetzt bei Kursk aufgeben würden, wären alle Gefallenen bei Kursk noch sinnloser gewesen. Allerdings sah sich die 9. Armee nun einer Gegenoffensive der Russen gegenüber. Am 12. und 15. Juli war Operation "Kutusow" angelaufen.28 Hierbei sollte Orel, eine der wichtigsten Nachschublinien der Deutschen erobert werden. Orel war sozusagen das Gegenstück zu Kursk. Hitler musste sich entscheiden: Kampfhandlungen fortführen oder abbrechen. Wie immer wollte er alles auf einmal. Von Mannstein sollte den Kampf fortführen, musste aber Truppen abgeben. Hitler sollte nichts bekommen. Was die vollständige Truppen bei Prochorowka nicht schafften, dass schaffte eine geschwächte Truppe erst recht nicht. Zwar gelang es einigen SS-Verbänden bis zum Donez vorzurücken, aber trotzdem mussten auch hier alle Kampfhandlungen beendet werden. Die Offensive der Sowjets hingegen gewann immer mehr an Stoßkraft. Immer öfter brachen russische Verbände in die deutsche Front ein und hatten 20 km Gebietsgewinn. Die deutschen Verbände waren gezwungen sich immer mehr zurückzuziehen und entkamen nur ganz knapp einer Einkesselung. Da folgte aber auch schon Hitlers sinnloser "Halte-Befehl", der schon so oft verhängnisvoll endete. Am 28. Juli wurde der Rückzugsbefehl erteilt. In vier Etappen setzten sich die Deutschen auf die "Hagenlinie" ab.
Die Schlacht bei Kursk war die letzte große Offensive, die die Wehrmacht im Krieg noch durchführen konnte. Nun setzten die Sowjets zu einem Sturm an, der erst in Berlin enden sollte.

Verluste

Eine genaue Ermittlung der Verluste beider Seiten ist schwierig. Durch die sowjetische Gegenoffensive fällt eine zeitliche Abgrenzung schwer, und die zur Verfügung stehenden Zahlen sind oft zu Propagandazwecken verfälscht worden. Von den eingesetzten deutschen 2.374 Panzern wurden etwa 350 von den Einheiten als Totalverlust gemeldet. Abgeschossen wurden aber wohl eher 500. Die Differenz erklärt sich durch geborgene und reparierte Fahrzeuge. Die Panzerverluste der Roten Armee werden auf die Hälfte ihres damaligen Panzerbestandes geschätzt, etwa 1.600 bis 2.000 Panzer wurden zerstört. In der Summe verloren Wehrmacht und Waffen-SS bei der Offensive rund 60.000 Soldaten (Gefallene und Vermisste). Die personellen Verluste der Roten Armee waren nach neuesten Forschungen bedeutend höher. 1993 erschienen unter der Regie des russischen Verteidigungsministeriums Dokumente, in denen die Zahl der Gefallenen, Verwundeten und Vermissten auf 866.000 beziffert wird.

Bedeutung für den Verlauf des Krieges

Für die sowjetische Seite war die Schlacht bei Kursk keineswegs beendet, da sie die im Rahmen der Operation Zitadelle vorgetragenen Angriffe nur als Auftakt für ihre umfassenden Angriffsbemühungen im Sommer 1943 sahen. Ab dem 3. August begannen die Operationen zur Rückeroberung des Gebietes um Charkow. Bis Ende September hatte die rote Armee den Dnjepr überschritten und die Heeresgruppe Süd weit zurückgeworfen.

Im Ergebnis der Operation Zitadelle zeigte sich, dass letztlich die quantitative Überlegenheit, sowie die sich auf diesen Punkt stützende, weit reichende und bessere Planung der sowjetischen Seite den Ausschlag gab. Die auf der Südseite angreifenden Elite-Divisionen, die gut ausgerüstet waren und im Zusammenwirken aller Kräfte, insbesondere mit den Luftstreitkräften, agierten, konnten zwar Siege erringen und der sowjetischen Seite erhebliche Verluste beibringen, verfügten aber nicht über die Schlagkraft, um die Offensive, geschweige denn den Krieg im Osten, zu entscheiden. Gleichzeitig verschlechterte sich die operative Lage durch die Invasion der Westmächte auf Sizilien, so dass die bereits überdehnten deutschen Kräfte weiter in die Defensive gerieten. Zudem wuchs die Schlagkraft der roten Armee, die in der Folgezeit das Geschehen bis zum Kriegsende diktieren würde, weiter an.

Die deutschen Truppen im Osten hatten mit dieser Schlacht die Initiative und ihre materielle Überlegenheit endgültig verloren. Bis zum Kriegsende konnten sie -bis auf vereinzelte kleinere Offensiven -nur noch hinhaltenden Widerstand leisten und befanden sich bis 1945 in fortwährendem Rückzug.

Technische Innovationen

Deutsche Panzerneuerungen Panzerkampfwagen V. „Panther“

"Feind hat einen neuen Panzer eingeführt! Äußeres ähnlich dem "Tridsatchedverka" (T-34)! Der Panzer ist schwer gepanzert und sein Gewicht könnte zwischen 40 und 50 Tonnen betragen! Wahrscheinlich bewaffnet mit 88 mm Flakkanone! Wir haben starke Verluste auf Entfernungen von über 2000 Meter...!"
-russischer Funkspruch vom ersten Kontakt mit dem Panther – 1943

Als die deutschen Truppen in Russland einmarschierten, standen die deutschen Panzer plötzlich Fahrzeugen gegenüber die ihnen in fast allen Punkten überlegen waren. Besonders die schweren KW-1 und der geniale T-34 kosteten wertvolle Panzer. Hinzu kam noch, dass die Russen scheinbar endlos viele dieser Typen produzieren und auf das Schlachtfeld schicken konnten. Beide Hauptkampfpanzer der Wehrmacht, Panzer III und Panzer IV, waren den T-34 nicht gewachsen. Die einfachste Lösung wäre ein Nachbau des T-34 gewesen, dies scheiterte allerdings an einem geeigneten Motor und dem passenden Kraftstoff. Also beschränkte man sich vorerst auf Beute T-34. Allerdings musste nun so schnell wie möglich einer neuer Panzertyp her. Er sollte dem T-34 mindestens ebenbürtig sein. Die wichtigste Eigenschaft waren dabei die geneigten Seitenflächen. Dadurch konnte die Panzerung dünner gehalten werden, da Treffer abprallten. Allerdings ist es falsch zu sagen, erst der T-34 hätte auf deutscher Seite zur Entwicklung geneigter Seitenflächen geführt. Schon vorher wurden solche Seitenflächen getestet. Man konstruierte ein neues Fahrwerk, einen neuen Turm, neue Panzergranaten und sogar eine neue, extrem lange 7,5 cm Pak. Das Ergebnis war der Panzer V Panther. Der Panther konnte nun auf 1 km Entfernung 16 cm Stahl durchbohren. Ohne vorherige Versuchsfahrten und ausführliche Testreihen wollte die Armeeführung den neuen Panther so schnell wie möglich an der Front haben, obwohl die Konstrukteure vor den Kinderkrankheiten des neuen Panzers warnten -vor allem das Laufwerk und das Getriebe waren durch den starken Motor an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit und es mussten noch Verbesserungen gefunden werden. Trotzdem kamen ungefähr 250 nicht ausgereifte Panther in der Offensive bei Kursk zum Einsatz. Schon am ersten Tag fielen 80 % aller Panther aus – davon nur wenige durch Feindeinwirkung. Das war ein großer Fehler, da die Russen so Zeit hatten, sich den neuen Panzer anzusehen und Gegenmaßnahmen zu treffen. Viele Panther der ersten Produktionsserie fielen ständig durch Fehler aus. Erst die zweite Produktionsserie Panther A war dauerhaft brauchbar.
Der Panther war bei den Besatzungen äußerst beliebt. Allgemein wird er als der beste Panzer des gesamten Krieges angesehen. Er verband auf geniale Weise Geschwindigkeit, Panzerung und Bewaffnung zu einer extrem schlagkräftigen Waffe. Kein alliierter Panzer konnte nicht durch einen Panther zerstört werden.

Panzerkampfwagen VI „Tiger“

"Ein Bataillon von Tigern ist soviel wert wie eine ganze normale Panzerdivision."
-Adolf Hitler -1944

1941 fürchtete Hitler die alliierten Großkampfpanzer. So wurde schon 1941 über einen neuen Kampfpanzer nachgedacht. Die Panzerung sollte stärker sein, als alles was man bis dato gebaut hatte. Das Fahrwerk wurde allerdings noch konservativ senkrecht gebaut. In den Turm wurde die neue 8,8 cm KwK 36 L/56 eingebaut. Diese Kanone war genauso leistungsfähig wie die 8,8 cm Flak. Geplant war, auf 1 km 12 cm Stahl zu durchschlagen. Erreicht wurden 14 cm. Mit einem 650 PS Motor war der Tiger allerdings untermotorisiert. Was er allerdings durch Panzerung und Schusskraft wieder wett machte. Die Panzerung betrug rundherum mindestens 80 mm. Trotz dieser Panzerstärke konnte ein T-34 die Panzerung noch auf 1500 Meter Entfernung durchschlagen -wenn die Granate senkrecht auf die Panzerung traf. Deshalb sollte die Besatzung des Tigers den Panzer immer schräg zum Ziel stellen, damit die Granaten wenigsten seitlich abprallen konnten. Wurde der Tiger richtig gedreht, war seine Panzerung nicht zu durchschlagen. Diese Positionen zum Feind wurden von den Besatzungen "Mahlzeiten" genannt, weil ihre Position auf einer imaginären Uhr bei 10.30 Uhr, 1.30 Uhr, 4.30 Uhr und 7.30 Uhr lag. Stand ein Tiger in so einer Position zum Feind war er praktisch unverwundbar.
Mit seinen 57 Tonnen Gewicht war er ein schwerer Gefechtspanzer. Das Debüt des Tigers an der Front, war allerdings nicht sehr glanzvoll. Die Tiger versagten in ihrem ersten Einsatz und schienen zunächst unbrauchbar -Schuld daran war die missglückte Wahl des Einsatzortes. Der Schlamm dort, zusammen mit dem offenen Gelände und der starken Gegenwehr führten zum Ausfall aller eingesetzten Tiger. Von der Führung selbst wurde der Tiger "ein lahmer Karren" genannt. Allerdings zeigte sich in weiteren Einsätzen schnell die Überlegenheit des neuen, schweren Kampfpanzers. Die 88 mm Kanone war auf große Reichweite nicht so wirksam wie die 75 mm Kanone des Panther, jedoch mit der größeren Panzerung und der daraus resultierenden Möglichkeit näher an den Feind heran fahren zu können, konnte der Tiger die ungeheure Wucht der 88 auf kürzere Strecken zum Einsatz bringen. Auch war der Tiger im Truppeneinsatz verlässlicher und hatte weniger Ausfälle als der Panther. Bei den Alliierten war er auch gefürchteter als der Panther. Allerdings kostete ein Tiger mehr als doppelt so viel wie ein Panther, und in der Zeit die benötigt wurde um einen Tiger zu bauen, hätten zwei Panther gebaut werden können. In der Öffentlichkeit galt er plötzlich als nahezu unbesiegbar, und war neben dem Königstiger der Stolz der Wehrmacht.

Zusammenfassung

Der Leopard 2 ist das Rückgrat der deutschen Panzertruppe. Er wurde vor allem nach den Erfordernissen des Kalten Krieges konzipiert. Dementsprechend ist der Haupteinsatzzweck der Kampf gegen gepanzerte Einheiten auf mittlere und weite Entfernung in Verteidigung, Verzögerung und Angriff; aber auch Kampf gegen Hubschrauber und direkte Feuerunterstützung für Panzergrenadiere. Seine derzeitigen Aufgaben auf dem Balkan sind Sicherung und Überwachung. Dabei steht weniger der taktische Nutzen im Vordergrund als vielmehr die psychologische Wirkung, die von einem Panzer ausgeht. Einsatz der Leopard 2 A4 in den HVK, die A5 und A6 sind bei den KRK im Einsatz.
Im Gegensatz dazu steht der Panzerkampfwagen V. Seine Aufgaben waren neben der Infanterieunterstützung, die direkte Feindpanzerbekämpfung. Die Frontseite wurde dementsprechend stark ausgebaut um im Nahkampf, auch bei geringen Entfernungen, zu bestehen. Der Panther war somit für schnelle Angriffe konzipiert und sollte die gegnerische Verteidigung aufbrechen, damit die nachfolgenden mittleren Panzerkampfwagen III und IV, ohne größere Verluste, folgen konnten oder die Verteidigung über die Flanken aufrollen konnten.
Zum Schluss kann man sagen, dass der Panzerkampfwagen V schon mit in die Anfänge der modernen Panzer eingeordnet werden kann. Seine Form und seine Eigenschaften haben die nachfolgenden deutschen Panzermodelle durchaus geprägt. Die Erfahrung mit dem Panzerkampfwagen V und VI im 2.WK hat die deutsche Panzerentwicklung maßgeblich beeinflusst.

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