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Charlotte Kerner: "Geboren 1999"

1.) Autorin

Charlotte Kerner wurde 1950 in Speyer geboren und verbrachte dort ihre Kinder- und Jugendzeit. Nach ihrem Studium der Volkswirtschaft und Soziologie in Mannheim unternahm sie jeweils einjährige Studienaufenthalte in Kanada und China. Ihre Erfahrungen und Erlebnisse dort veranlassten sie 1980 zu ihrem ersten Buch über die Stellung der Frauen und Mädchen in China.

Als Journalistin arbeitete sie u.a. für Geo-Wissen, die Zeit und Emma, als Pressereferentin war sie bei „Jugend forscht“ tätig.

Ihr besonderes Interesse gilt der Verarbeitung von medizinischen Themen in ihren vorwiegend an Jugendliche gerichteten Romanen, wobei meist Frauenschicksale im Vordergrund stehen. In ihren Romanen befasst sie sich weiterhin mit aktuellen Themen wie Forschung und Wissenschaft.

Heute lebt Charlotte Kerner mit ihrer Familie in Lübeck.

2.) Personen

Karl Meiberg

  • Hauptperson
  • geboren 1999
  • wurde adoptiert, kennt seine leiblichen Eltern nicht
  • verschlossen, zeigt nie/selten Gefühle, wird deswegen von seinen Mitschülern kalter Karl genannt

Franziska Dehmel

  • Journalistin bei der Zeitung „Die Woche“
  • ihr Sohn, Fabian, ist mit Karl in einer Klasse

Sarah Haug

  • Karls Freundin
  • gut aussehend, temperamentvoll

Anna und Dietrich Meiberg

  • Karls Adoptiveltern
  • lieben Karl sehr

Professor Rüdiger Wald

Dagmar Bruhns

3.) Inhaltsangabe

Das Buch spielt im Jahre 2016. Es wird in Rückblenden aus der Sicht von Franziska erzählt, des weiteren gibt es Tagebuchauszüge von Karl und einen Artikel, den Franziska über Karls Geschichte schreibt. (chronologische Erzählung der Ereignisse meinerseits, da sonst zu verwirrend)

Karl Meiberg weiß, dass er adoptiert ist und fragt sich immer wieder, wer seine leiblichen Eltern sind, wo sie sind, was sie heute machen und vor allem, warum sie ihn gleich nach der Geburt weggegeben haben.

Er fühlt, dass er anders ist als seine Klassenkameraden, und sie fühlen es auch. Deswegen ärgern sie ihn und nennen ihn „Kalter Karl“. Karl hasst diesen Namen. Seine Freundin Sarah versteht ihn nicht, sie denkt, er will sich nur wichtig machen und Entschuldigung für seine Fehler suchen, anstatt sich zu ändern.

Seine Adoptiveltern werden Karl immer fremder, sie jedoch schieben es auf die Pubertät und darauf, dass er sich vom Elternhaus lösen will. Er macht ihnen Vorwürfe, dass sie keinen Respekt vor ihm als Person haben und dass ihnen ihr Kinderwunsch wichtiger was als dass Kind selbst, da sie sich darauf eingelassen haben, dass Karls leibliche Eltern anonym bleiben. Ihm macht es nichts aus, dass er sie mit seinen Worten verletzt, denn er denkt, dass sie dafür ja schließlich selber verantwortlich sind und es verdient haben.

Um die Identität seiner leiblichen Eltern herauszufinden, durchsucht Karl eines Tages eine Dokumentenmappe von Dietrich, kann dort aber nur eine Adoptionsurkunde finden. Also fährt Karl am nächsten Tag zum Bürgerzentrum, wo die Daten aller Bürger der Stadt gespeichert sind. Er hat ein gutes Gefühl und denkt, dass heute alle seine Fragen beantwortet werden. In einem Zimmer muss Karl seine rechte Hand zur Identifikation der Fingerabdrücke auf ein Gerät legen. Nur so kann er auf seine Personaldaten zugreifen. Erst erfährt er nur, was ihm schon bekannt ist, bis auf einmal bei seine leiblichen Eltern „anonym, SGR 1999“ steht. Wie ihm eine Beamtin erklärt, bedeutet dass, dass aufgrund einer Sondergenehmigung der Klasse R für weitere Auskünfte die Einverständniserklärung seiner Adoptiveltern benötigt wird. Karl jedoch interessiert sich mehr für sein Geburtsdatum, dass die fehlerlose Maschine angibt, den 15. November 1999. Eigentlich, und so steht es auch in seiner Adoptionsurkunde, hat Karl jedoch am 5. Februar 1999 Geburtstag. Die verwirrte Beamtin erklärt, dass das ein Eingabefehler sein müssen und da seine Geburtsurkunde ebenfalls anzeige, dass er im November geboren sei, müssten seine Adoptionsurkunde und seine Personaldaten geändert werden. Karl lässt sich erst noch zwei Ausdrucke von jeder Urkunde geben, bevor seine Daten geändert werden. Danach fragt er nochmal nach der Sondergenehmigung R. Die Beamtin erklärt ihm, dass dafür die Abteilung genetische Auskunft zuständig sei, diese wäre im Moment jedoch völlig überlastet. Karl geht wütend und enttäuscht nach Hause.

Bald darauf wendet sich Karl an Franziska, die Mutter seines Klassenkameraden Fabian. Zuerst hilft Franziska ihm nur, weil sie eine gute Story wittert, und Karl empfindet sie auch als berechnend. Sie jedoch kann ihm helfen und erklärt ihm erstmal, dass das R lediglich bedeutet, dass er ein „Retortenbaby“ sei, also aus In-vitro-Fertilisation, auch künstliche Befruchtung genannt entstanden ist. Das ist im Jahre 2016 nichts ungewöhnliches mehr. Alle IVF-Kinder wurden mit einem R gekennzeichnet, damit sie weiterhin beobachtet werden konnten und um nachzuweisen, dass sie sich genauso wie normale Kinder entwickeln.

Franziska hat bereits diverse Artikel über IVF-Kinder geschrieben und kennt sich damit gut aus. Sie gibt Karl erst einmal Informationsmaterial. Er erfährt, dass wegen der zunehmenden Unfruchtbarkeit der Bevölkerung durch Umweltkatastrophen die Zahl der IVF-Kinder enorm gestiegen ist und im Jahr 2006 nur noch die Hälfte aller Neugeborenen ihr Leben einer natürlichen Zeugung verdanken. Viele Menschen lassen ihre Keimzellen schon in sehr jungen Jahren einfrieren, wenn sie sich noch relativ unbelastet von Umweltgiften glauben. Bei Kinderwunsch können sie darauf zurückgreifen. Außerdem können durch Tests früh Erbdefekte festgestellt und repariert werden. Wenn dies unmöglich ist, können die Eltern entscheiden, den Embryo zu „verwerfen“.

Nachdem Karl den Artikel gelesen hat, möchte er wissen, wie denn das zusammenpasst: eine Retortenzeugung und eine Adoption? Wieder hat Franziska eine Antwort für ihn und gibt ihm weitere Artikel zum lesen. Unter anderem einen über die so genannten „Brutfabriken“ in der Dritten Welt - Dort leben Frauen, die Brüterinnen, die sterilisiert sind und Babys von fremden Menschen austragen. Nach der Geburt werden die Babys sofort den eingeflogenen Eltern übergeben und mit Milch ernährt, die der Leihmutter abgepumpt wurde. Nach 4 Monaten kommt die Brüterin wieder zum Einsatz. In Europa ist die Leihmutterschaft seit 1993 verboten, deswegen besteht eine große Nachfrage, und die Preise steigen immer weiter. Inzwischen liegt er bei 20.000 Dollar.

Aufgrund all dieser Informationen kommen Franziska und Karl zu dem Schluss, dass Karl vermutlich schon vor seiner Geburt von Anna und Dietrich adoptiert wurde, nämlich am 5. Februar 1999. Dann wurde Karl einer Leihmutter eingesetzt, die ihn am 15. November 1999 gebar. Also hat Karl 2 Väter: den genetischen und seinen Adoptivvater, sowie 2 oder 3 Mütter: seine Adoptivmutter, eine genetische und eventuell auch noch eine Leihmutter. Als Karl nach zu Hause ist, muss er sich erst einmal an all diese neuen Informationen gewöhnen. Er ist ziemlich durcheinander, aber froh, endlich seiner Herkunft auf der Spur zu sein. Er fragt sich, welches seiner vielleicht 5 Elternteile am wichtigsten ist, ob sie ihn kennen und wem er am ähnlichsten ist. Franziska, die er jetzt nicht mehr so überheblich findet, hat einen Termin mit einer Gruppe namens „Anti-Gen“ gemacht, die sich mit solchen Fortpflanzungsfragen beschäftigt. „Anti-Gen“ existiert seit 25 Jahren und ist so bekannt wie früher Greenpeace oder Robin Wood. Früher war Umweltschutz das Thema Nr. 1 – Heute ist es Gen-Schutz. Die zentralen Anliegen von „Anti-Gen“ sind Genetische Selbstbestimmung und Öffentlichkeit aller Forschungsvorhaben. Karl merkt sofort, dass er hier an der richtigen Adresse ist.

Die Leiterin des Herbecker Büros und zweite Vorsitzende ist Dagmar Bruhns. Sie arbeitete früher in einem IVF-Team gearbeitet, da sie jedoch gegen eine neue Form der Auslese war, entschied sie sich gegen eine Wissenschaftskarriere und half, eine Gegenöffentlichkeit herzustellen. Schon Ende der neunziger Jahre hatte „Anti-Gen“ verhindert, dass Pläne für einen Gentest auf Diabetes verwirklicht wurden. Im Falle einer solchen Veranlagung sollten die Eltern zur späterenKostenübernahme verpflichtet werden. „Anti-Gen“ hat die Öffentlichkeit mobilisiert und konnte so diese Pläne stoppen. Dagmar Bruhns stimmt Karl und Franziska zu, dass Karl vermutlich schon vor seiner Geburt adoptiert wurde. Franziska fragt, ob es überhaupt sein kann, dass Karl eine Leihmutter hat – schließlich war damals noch jede Form der Leihmutterschaft verboten. Doch Dagmar Bruhns erklärt, dass sich gerade zum 1. Februar 1999 das Gesetz änderte und das Verbot aufgehoben wurde, welches nur 10 Jahre gegolten hatte. In den achtziger Jahren hatten viele Menschen eine bessere Regelung der Leihmutterschaft gefordert, da die Leihmütter es oftmals nicht schafften, das Kind während der Schwangerschaft abzulehnen und wollten es danach behalten.

Außerdem blieben die Leihmütter auf den Kindern sitzen, wenn diese krank oder behindert waren, da sie dem Gesetz nach die Mutter waren. Schließlich wurde die Leihmutterschaft in der BRD 1989 verboten, doch von jetzt an wurde es nur noch schlimmer. Illegale Leihmütter hatten überhaupt keine Rechte mehr. Weil in der Bundesrepublik jedoch ein Bedarf an Leihmüttern entstand, schwenkte die öffentliche Meinung um und das Verbot wurde aufgehoben. Heute ist Leihmutter ein angesehener Beruf.

In Deutschland gibt es einige Kliniken mit Leihmutter-Lizenzen, u.a. die Albert-Schweitzer-Klinik, in der Karl geboren und zur Adoption vermittelt wurde. Dagmar Bruhns verspricht, Karls Fall an die Rechtsabteilung von Anti-Gen zu senden, die zwar sehr beschäftigt ist, aber da Karls Fall nicht sehr kompliziert ist, wird schnell mit Ergebnissen gerechnet.

Zum Abschluss fragt Karl Frau Bruhns noch, was sie meint, wer ihn in Auftrag gegeben und eine Leihmutter bestellt haben könnte. Sie vermutet, dass es Anna und Dietrich selbst waren und sie es ihm nur nicht gesagt haben, weil sie sich schämen, dass sie selbst keine Kinder kriegen konnten und weil es 1999 noch viele Vorurteile gegen die Leihmutterschaft gab. Auf dem Rückweg beklagt Karl sich darüber, wie hässlich die Stadt doch geworden sei und spricht von seinem Lieblingsplatz am alten Fluss,der noch im Zustand der siebziger Jahre war. Franziska wundert sich darüber, sie hätte nicht vermutet, dass der kühle Karl die Natur so sehr liebt. Aber als sie ihn darauf anspricht, verabschiedet Karl sich schnell, weil er sich ärgert, dass er so viel von sich verraten hat.

Bald kommt der 5. Februar, und Karl feiert mit seiner Familie und seiner Freundin Geburtstag, aber Karl fühlt sich nicht richtig wohl, denn er ist ja nicht sicher, ob es der richtige Geburtstag ist. Kurz fühlt Karl sich schuldig, dass er ohne ihnen etwas zu sagen nah seinen leiblichen Eltern sucht, aber dieses Gefühl vergeht schnell wieder. Gestern war er noch bei Franziska und hat den Antrag von Anti-Gen unterschrieben, jetzt dauert es noch ungefähr 5 Wochen bis seine Akten herausgegeben werden.

Von seiner Freundin Sarah kriegt er zum Geburtstag ein Märchenbuch. Sie liest ihm die Geschichte vom hässlichen Entlein vor und nennt ihn danach „mein Schwan“.Das findet Karl ein bisschen kitschig – und doch irgendwie schön. Und am Ende findet er, dass das doch ein ganz guter Geburtstag war. Er freut sich darauf, bald zu wissen, wer seine richtigen Eltern sind.

Ein paar Wochen später kriegt Karl die Nachricht, dass er seine angeforderten Daten im Bürgerzentrum abholen kann. Er macht sich auf dem Weg und wird dort vom Abteilungsleiter der Gen-Auskunft persönlich empfangen, worüber Karl sich ziemlich wundert. Er hat Angst, dass es doch noch Probleme gab, aber alles ist in Ordnung und er erfährt, dass er wirklich am 15. November 1999 geboren wurde und dass die Identität der Eispenderin und des Samenspenders auf seinen Antrag hin preisgegeben wird. Er kann die Akten mit nach hause nehmen, wo er sie gleich durchblättert. Sein genetischer Vater hatte im Oktober 1997 in der Albert-Schweizer-Klinik Samen gespendet, um Geld für sein Medizinstudium zu verdienen. Im Jahre 2001 kam er bei einem Autounfall ums Leben. Seine Mutter hatte im Jahr 1998 gespendet, allerdings sollten ihre Eizellen nur durch Professor Rüdiger Wald erforscht werden um die Ursache für ihre Fehlgeburten herauszufinden. Sie war in die USA ausgewandert.

Karl sieht ihre Fotos und sieht nur zwei fremde Menschen, die zufällig Teile von ihm waren. Seine Mutter empfindet als am unschuldigsten – schließlich hat sie nur für Forschungszwecke gespendet und wurde praktisch für ihn missbraucht. Weil Karl es nicht ertragen, aus einer anonymen Spende entstanden zu sein, malt er sich in seiner Phantasie eine Leihmutter aus, die gerne schwanger war und ein so inniges Verhältnis zu ihm entwickelt hat, dass sie ihn kaum mehr weggeben wollte. Franziska jedoch stellt dies infrage, sagt ihm, dass es für seine Leihmutter eine Arbeit wie jede andere war und dass sie sie vielleicht nicht einmal finden werden. Karl jedoch beharrt auf seiner Ansicht.

Franziska schlägt vor, wegen seiner Leihmutter, die in den Akten gar nicht erwähnt ist, wieder zu Anti-gen zu gehen, doch Karl bittet sie, noch ein wenig zu warten, da er erst mit Anna und Dietrich sprechen will. Er will sie fragen, ob sie etwas über Professor Wald wissen. Er liest in dieser Zeit viel über Embryonen und vernachlässigt Sarah. Er fühlt sich Wurzellos, erdrückt und wie in einem Sumpf, in dem er langsam versinkt. Seitdem er weiß, was alles möglich ist, hat er Angst, dass es noch jemanden wie ihn gibt, dass er geklont ist. Er hat das Gefühl, seine Persönlichkeit sei das einzige, was ihm noch geblieben ist, und nun kann es sein, dass es da noch jemanden gibt, der genauso aussieht wie er, dasselbe fühlt und dasselbe denkt.

Karl macht seine Ankündigung wahr und erzählt seinen Adoptiveltern alles. Sie geben zu, dass sie Wald kennen. Anna war eine Patientin von ihm, deswegen wusste er, dass sie sich ein Kind wünschten, jedoch keins bekommen konnten. Deswegen gab er ihnen im Herbst 1999 Bescheid, dass er ein Kind zur Adoption habe, und dass es nur zwei Bedingungen gebe: Karls Eltern mussten anonym bleiben und sein Geburtsdatum sollte auf den 5. Februar 1999 vorverlegt werden. Anna und Dietrich wussten also, dass Karl ein IVF-Kind war, aber nur in diesem Punkt hatten sie ihn angelogen. Auf ihre Frage, warum denn das Paar das Kind nicht mehr haben wolle, hatte Wald nur gesagt, dass sie die jahrelangen versuche, schwanger zu werden nicht mehr ertragen hätten und sich scheiden ließen. Danach wollten sie das Kind nicht mehr, das kam damals öfter vor.

Karl ist sauer auf Anna und Dietrich, weil er denkt, dass sie ein Geschäft mit ihm gemacht haben und dass ihnen seine Geschichte egal war. Sie jedoch fragen ihn, ob es denn so schrecklich sei, dass ausgerechnet sie ihn adoptiert haben und ob 17 Jahre denn gar nichts zählen. Karl will aber wissen, warum er existiert und woher er kommt. Ihm reicht es nicht, zu wissen, wer seine leiblichen Eltern sind, er will alles wissen, auch weil der Mensch im Mutterleib geprägt wird. Dietrich sieht die Wichtigkeit der Leihmutter für ihn nicht. Karl fühlt sich von allen unverstanden, auch von Sarah, und geht zu Franziska, die seiner Meinung nach die einzige ist, die ihn versteht.

Bald gehen Karl und Franziska wieder zu Anti-Gen, um mehr über Professor Wald herauszufinden. Viel neues erfahren sie nicht, seine Adresse, seine Telefonnummer, dass er 10 Jahre lang sehr erfolgreich mit IVF gearbeitet hat und sich gegen das Verbot der Embryonenforschung wandte. Außerdem hatte Frau Bruhns herausgefunden, dass am 15. November 1999 Leihmütter 10 Mädchen und 25 Jungen geboren haben, jedoch hatte keins den genetischen Fingerabdruck von Karl, undauch mit den Daten der biologischen Eltern ergab sich keine Übereinstimmung. Zudem hat sie erfahren, dass von höchster Ebene aus nach ihr, Franziska und ihrer Verbindung im Zusammenhang mit dem Jahr 1999 geforscht wird. Nun wird ihnen allen dreien klar, dass da etwas nicht richtig ist und der Berührungspunkt von allem Professor Wald ist. Deswegen macht Dagmar Bruhns den Vorschlag, ein U-Boot (jemand, der verdeckt Informationen besorgt) einzusetzen, in diesem Fall eine Arzt, der schon seit 5 Jahren in der Albert-Schweitzer-Klinik arbeitet. Karl sagt zu. Jetzt müssen sie Geduld haben, denn der Arzt muss vorsichtig arbeiten und braucht Zeit. Karl erscheint in dieser Zeit wieder ganz der Alte zu sein, dabei ist Karl ungeduldig und alles dauert ihm zu lange. Ohne dass irgendjemand davon weiß, stattet er Professor Wald, inzwischen 71 Jahre alt einen Besuch ab und will ihn zum reden bringen. Doch als er ihn auf der Straße trifft, sieht er nur einen alten Mann, der nicht mehr richtig hören kann, und tut so als würde er ihn nicht kennen. Inzwischen ist Karl unsicher, ob er überhaupt nicht weitermachen will, denn langsam hat er keine Kraft mehr.

Als er bald darauf mit Sarah nach Griechenland fährt, will er erstmal nichts mehr von der ganzen Sache hören und einfach nur ausspannen, doch auch dort kann ihn Herbeck nicht so einfach loslassen. Nur Im Meer kann er alles vergessen und sich wirklich frei fühlen. Wieder zu Hause kommt Karl nicht mehr so oft zu Franziska, er glaubt nicht mehr an einen Erfolg. Allerdings möchte er die Suche auch nicht ganz aufgeben, er verspricht Franziska sogar, dass sie darüber schreiben darf, wenn sie nur nicht aufhört. Karl klammert sich an jeden Strohhalm, der ihm noch bleibt, und deswegen möchte er hypnotisiert werden. Er hat darüber etwas in einem Buch gelesen. Franziska hält das ganze für Hokuspokus, aber ihm zuliebe fragt sie einen befreundeten Psychologen, der sich auch gleich bereit erklärt. Er erzählt Franziska, dass ein Fötus im letzten Drittel der Schwangerschaft schon Eindrücke wahrnimmt und speichert. Doch der Psychologe bekommt aus Karl nur heraus, dass er von Gesichtern angestarrt wird. Von diesem Ergebnis enttäuscht, ist Karl jetzt gleichgültig, wie es weitergeht. Doch als sie ein Paar Wochen später wieder zu Anti-gen kommen, gibt es brisante Neuigkeiten. Der Arzt, der für Anti-Gen arbeitete, hatte einen Bericht gesandt, in dem stand, dass am 5. Februar 1999 sechs Embryonen aus den gleichen Keimzellen für eine Versuchsreihe in vitro erzeugt wurden. 10 Tage später „starben“ 5 Embryonen, nur die Nr. 4, dessen genetischer Fingerabdruck mit Karl Meibergs Daten übereinstimmte, überlebte. Der Embryo trug den Zusatz 1 KG/AU, der nirgendwo erklärt wurde, auch der Verweis auf eine Leihmutter fehlte. Am 15. November 1999 wurde der Embryo dann schließlich geboren.

Niemand vom Personal konnte sich an eine besondere Adoption im Jahre 1999 erinnern. Aber der Arzt hatte auch Mitarbeiter des Instituts für Fortpflanzungsmedizin befragt, und hatte herausgefunden, dass von 1998 bis 2010 ein Forschungsschwerpunkt „Einnistung“ mit der höchsten Geheimhaltungsstufe unter der Leitung von Professor Rüdiger Wald existiert hatte. Forschungsgelder kamen vom Ministerium für Bevölkerungspolitik und vom Umweltministerium. Ende November 1999 wurde der Etat für diese Forschung überraschend verdoppelt, ohne dass Wald klare Gründe dafür angeben konnte. Im Jahr 200 hatte die Projektgruppe „Einnistung“ dann ein Patent angemeldet, in dessen Registriernummer die Buchstabenkombination KG/AU auftauchte. Genauere Informationen waren vermutlich in der Privatdatenbank von Wald gespeichert.

Karl ist erst einmal stumm und unbeweglich, er muss das ganze verarbeiten. Er ist zusammengezuckt, als er von den 6 Embryonen erfahren hat. Immerhin waren das seine Brüder und Schwestern...

Dagmar Bruhns ist sehr aufgeregt und gibt sich wilden Spekulationen hin, so vermutet sie, dass KG/ AU ein neuer Gentest sei, dann glaubt sie, es sei ein Stoff, der frühe embryonale Symbole vermittelt und die Einnistung steuert. Mit Karls Einwilligung beauftragt sie einen Hacker, zu der Privatdatenbank von Professor Wald einen Zugang zu finden und die Daten plündern.

Karl fragt sich, warum er als einziger überlebt hat. In der folgenden Zeit wird ihm bewusst, dass die sozialen Eltern genauso, wenn nicht noch wichtiger als die Chromosomengeber sind. Er sieht ein, dass Anna und Dietrich ihn sehr lieben, kann ihnen aber noch nicht verzeihen, dass sie ihn angelogen haben. Er begann langsam, sich besser zu fühlen.

Ende Oktober wird Franziska von Dagmar Bruhns gebeten, in ihr Büro zu kommen. Der Hacker hat in der Datenbank etwas gefunden. Er hatte herausgefunden, dass KG/AU Karls Leihmutter war. KG/AU steht für Künstliche Gebärmutter/Artificial Uterus. Karls Mutter ist eine Maschine. Die erste Maschine, in der die vollständige Aufzucht eines Menschen außerhalb des Mutterleibs gelang.

Die Sondergenehmigung SGR 1999 wurde von der Klinik empfohlen, um die weitere Beobachtung zu erleichtern. Der 5. Februar 1999 wurde als offizielles Geburtsdatum angegeben, um Nachforschungen zu erschweren. Anna und Dietrich wurde von der Klinik ein Kinderarzt empfohlen, der spätere Auffälligkeiten melden sollte. Für das Forschungsprojekt wurden weitere Geldmittel zur Verfügung gestellt, unter zwei Bedingungen:

1. Die Anwendung von KG/AU bleibt auf die Versorgung von Fehl- und Frühgeburten beschränkt
2. Keinerlei Veröffentlichung über die gelungene Aufzucht ist erlaubt, ein Geheimpatent wird

Anfang 2000 angemeldet, um im Falle einer weltweiten Verwertung von KG/AU abgesichert zu sein.
Professor Wald hat diesen Bericht geschrieben. Franziska ist erstmal geschockt, nachdem sie das gelesen hat und fragt sich, was sie nur tun soll. Endlich wurde ihr klar, dass sie mit Wald reden musste. Sie wollte ihn zur Rechenschaft ziehen und erst danach wollte sie Karl alles sagen. An einen möglichen Artikel dachte sie gar nicht. Sie macht einen Termin mit Wald. Karl geht sie solange aus dem Weg. Der feiert seinen richtigen Geburtstag nicht, kriegt aber ein neues Tagebuch von Sarah. Karl wird langsam misstrauisch und merkt, dass sie ihm etwas verschweigt. Einmal schleicht er sich unter einem Vorwand in ihr Arbeitszimmer und durchsucht alles. Franziska hat zum Glück alles Material In ihre Redaktion gebracht, und so findet er nichts.

Als Franziska zu Professor Wald geht, hat sie schon Angst, er würde ausweichen und nicht da sein, aber sie wird schon von ihm erwartet. Von ihm erfährt sie, dass er über all ihre Schritte genau Bescheid wusste und alles gewollt hatte, weil er denkt, dass die Zeit reif ist für KG/AU. Er bezeichnet es als sei Lebenswerk und sagt, dass es selbst für ihn überraschend war, es noch vor der Jahrtausendwende geschafft zu haben. Es ist ihm nicht leicht gefallen, diesen Triumph nur im Stillen genießen zu können. Wald verstand sich als Helfer für die Menschheit. Er eröffnet neue Möglichkeiten. Er erzählt, dass Karl sich vollkommen normal verhalten habe in der Maschine, nur gestrampelt habe er sehr oft. Auf Franziskas Frage, ob das nicht ein Zeichen von Angst sei, geht er gar nicht ein. Er meint, dass heute die Zeit reif sei für KG/AU. Die Leihmutterschaft könne so umgangen werden, und die Brutfabriken müssten nicht mehr ausgenützt werden, um die Bevölkerung der Industrienationen zu erhalten. Außerdem wäre dadurch endlich auch die biologische Gleichstellung von Mann und Frau gegeben. Desweiteren können so schon vorgeburtliche Operationen durchgeführt werden, und hunderte von Frühgeburten könnten dadurch gerettet werden. Im Jahr 1999 war die Welt noch nicht reif für eine solche Entdeckung, es wäre eine rein politische und taktische Entscheidung gewesen.

Wald betont, dass Karl und Franziska genau im richtigen Augenblick auftauchen, um die Geschichte öffentlich zu machen. Denn Franziska und Wald wissen genau: egal was Franziska schreibt, eine bessere Werbung gibt es nicht. Wald sagt, dass es allein ihre Entscheidung sei, Karls Geschichte zu schreiben oder nicht, und er hätte dem Jungen den Rummel wirklich ersparen wollen. Franziska fragt, ob Kinder dadurch nicht zu Objekten, die in Serie hergestellt werden könnten? Wald antwortet ihr, dass jede Erfindung zum Guten und zum Schlechten verwendet werden könne und dass den Menschen sowieso keine Wahl hätten, weil die Umwelt vergiftet und die menschlicheFortpflanzungsfähigkeit zerstört sei. Es sei die einzige Möglichkeit, auf lange Sicht unser Überleben zu sichern. Franziska erzählt ihm von Karls Unfähigkeit, Gefühle zu zeigen, aber er meint, dass Karl froh sein solle, dass ihn die Maschine das leben geschenkt hätte und ob er wohl etwa lieber tot wäre?

Am Ende des Gesprächs erklärt sich Wald gern bereit, Karl alle Fragen zu beantworten, falls er welche hat. Ein paar Tage später kann sich Franziska endlich dazu überwinden mit Karl zu sprechen. Karl freut sich, jetzt endlich alles zu erfahren, zu hören, wer seine Leihmutter ist. Nachdem sie ihm alles erzählt hat, ist er froh, dass es keinen klon von ihm gibt. Karl wirkt fast wie immer, nimmt alles gut auf,und Franziska ist froh. Als er geht, muss sie ihm versprechen, nichts zu machen, bis sie wieder von ihm hört.

Karl aber ist verzweifelt und will diese Maschine sehen, die seine Mutter ist. Er geht zu ihr, in die Klinik. Das nächste, was Franziska von ihm hört, ist ein Telefonanruf. Er sagt ihr, dass er bei ihr war, geweint hat und bitte Sarah von ihm grüßen soll. Er möchte in Ruhe gelassen werden. Er sagt auch, dass er ihr sein Tagebuch schicken wird, damit sie besser ihren Artikel schreiben kann.

Zwei Tage später findet Franziska Karls Tagebuch in ihrem Briefkasten. Seitdem ist Karl verschwunden, niemand weiß, wo er ist. Seine Eltern machen sich Sorgen, dass er sich etwas antun könnte, doch Franziska glaubt nicht daran. Sie schreibt Karls Geschichte für „DIE WOCHE“, in der Hoffnung, dass er den Artikel lesen wird und zurückkommt.

4.) Retortenbabys heute

Bei dem Verfahren werden dem Eierstock der Frau Eizellen entnommen und entweder im Reagenzglas im Sperma des Mannes zusammengeführt künstlich befruchtet, indem mittels einer hauchdünnen Nadel das Spermium in die Eizelle eingeführt wird. Eine oder mehrere dieser befruchteten Eizellen werden, nachdem sie einige Teilungsstadien hinter sich haben, in die Gebärmutter der Frau eingesetzt. Dort wächst der Embryo auf natürliche Weise zum Baby heran.

Die künstliche Befruchtung wird zur Sicherheit meist an mehreren Eizellen durchgeführt. Die so entstandenen Eizellen werden jedoch nicht alle in die Gebärmutter der Frau eingesetzt. Für den Fall, dass beim ersten Versuch keine Schwangerschaft eintritt, können Eizellen eingefroren und für einen weiteren Versuch wieder aufgetaut werden. In Deutschland ist das Einsetzen und Einfrieren nur bis zu einem bestimmten Stadium der Teilung erlaubt. Wie mit "überschüssigen" Embryonen umgegangen wird bzw. werden soll, ist ein ethisches Problem, das in vielen Ländern unterschiedlich gehandhabt wird. Zum großen Teil werden diese Embryonen "vernichtet", also abgetötet, zum kleinen Teil im Rahmen der umstritten Embryonenforschung verwendet, was in Deutschland jedoch nicht erlaubt ist.

Das erste Retortenbaby, Louise Joy Brown, kam am 25. Juli 1978 im englischen Oldham (bei Manchester) zur Welt.

Auch das zweite Retortenbaby, Alastair MacDonald, kam in Großbritannien (am 14. Januar 1979) zur Welt.

Das dritte Retortenbaby, Candice Reed, kam am 23. Juni 1980 in Australien zur Welt.

Erst am 28. Dezember 1981 wird das erste Retortenbaby der USA, Elizabeth Carr, in Norfolk, Virginia geboren.

Das erste deutsche Retortenbaby (Oliver W.) kam am 16. April 1982 in der Uniklinik Erlangen zur Welt. Der verantwortliche Mediziner Dr. Siegfried Trotnow († April 2004) hatte sich im Auftrag seines Klinikchefs Dr. Karl Günther Ober mit seinem Team drei Jahre darauf vorbereitet, die engl. Sensation zu imitieren. In einem Interview erzählte er, dass er wenig Informationen aus England bekam, also die ganze Vorgehensweise neu entwickeln musste. Die DeutscheForschungsgemeinschaft unterstützte die Ärzte in Erlangen nicht.

Im Jahr 1985 wurden das erste Mal in Deutschland in der Frauenklinik der Universität München in der Maistraße Retortendrillinge geboren.

Seit 1982 gibt es in Deutschland rund 100.000 nach In-vitro-Fertilisation (IVF) geborene Kinder (Stand April 2002).

Inzwischen (2004) wird die Zahl der Geburten, die durch künstliche Befruchtung zustande kamen, auf über 1,8 Millionen geschätzt. Somit wurde vielen Paaren, die zum Beispiel aufgrund biologischer Gegebenheiten keine Kinder bekommen konnten, durch diese Methode ihr Kinderwunsch erfüllt. Dennoch stellt das Verfahren keine "sichere" Methode zum Erreichen einer Schwangerschaft dar: Viele unfruchtbare Paare versuchen jahrelang ohne Erfolg, auf diese Weise ein Kind zu bekommen.

Quelle des Kapitels "4.) Retortenbabys heute": http://de.wikipedia.org/wiki/Retortenbaby

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