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Die Auswanderung nach Russland

In der Mitte des 18. Jahrhunderts kam es zu einer starken Auswanderungsbewegung in Deutschland. Ganze Familien zogen in den Osten, auf der Suche nach einer besseren Zukunft. Die Gründe dafür waren vielfältig und lassen sich in die so genannten Push und Pull Faktoren einteilen (push = engl. für ‚drücken, wegdrücken’; pull = engl. für ‚ziehen, anziehen’):

Push Faktoren
- Schlechte Lebensbedingungen in Deutschland durch Hungersnöte und Krankheiten
- Krieg
- Politisch-religiöse Unterdrückung
- Hohe Steuern

Pull Faktoren
- Bessere Lebensbedingungen im Ausland (Osten)
- Manifest von Zarin Katharina II

Besonders das Manifest von Katharina II, Zarin von Russland, welches Ausländer zur Einwanderung einlud, war sehr attraktiv. Sie bot 1763 viele Privilegien, welche in Deutschland undenkbar waren, unter Anderem:

-großzügige Zuweisung unbebauten Landes
-Kulturelle Autonomie
-Steuerfreiheit (30 Jahre)
-Kommunale Selbstverwaltung
-Erlaubnis zum Kauf von Grundstücken
-Verlassen des Landes jederzeit nach eigenem Willen möglich
-Gewerbefreiheit
-Kein Militärdienst
-Reisebeihilfen
-Religionsfreiheit

Doch warum bot die Zarin Einwanderern so viele Vorteile?
Das russische Staatsgebiet hatte sich nach erfolgreichen Kriegen gegen die Türkei deutlich ausgedehnt. Weite, teilweise noch völlig unerschlossene Landstriche kamen hinzu, speziell in der Region am Schwarzen Meer. Dieses Land musste besiedelt und urbar gemacht werden, was eine optimale Aufgabe für Einwanderer darstellte. Das erkannte auch die Zarin und lockte deshalb Menschen aus Mitteleuropa an, welche sich dort niederlassen und das Land bewirtschaften konnten.

Wer sich für die Auswanderung entschieden hatte, stand dann aber erst vor dem Problem der Reise. Mehrere 1000 Kilometer mussten zurückgelegt werden, was damals nur zu Fuß oder mit dem Schiff möglich war. Nicht jeder erreichte die neue Heimat, oft vielen ganze Siedlergruppen Krankheiten oder Banditen zum Opfer. Auswanderer aus Süddeutschland zogen entlang der Donau bis ans Schwarze Meer, um von dort aus die heutige Ukraine zu besiedeln. Norddeutsche Siedler dagegen fuhren mit dem Schiff bis Sankt Petersburg, um dann entlang der Wolga das russische Hinterland zu erreichen.

Die ersten Jahre waren hart: Schlechte Ernten und Hungersnöte zehrten an den Menschen, auch an das andere Klima musste man sich erst gewöhnen. Danach aber setzte ein regelrechter „Boom“ ein, die Deutschen vermehrten sich und besiedelten immer mehr Land. Neue Kolonien wurden gegründet, Schulen, Fabriken und Gotteshäuser gebaut. In ganz Russland gab es deutsche Zeitungen. Im Laufe der Zeit (1850+) aber wurden immer mehr Privilegien der Siedler gestrichen. Innenpolitische Reformen führten zu einer Angleichung von Russen und eingewanderten Deutschen. Zusätzlich stieg in der russischen Oberschicht die Ablehnung gegen alles Deutsche, was die Situation natürlich verbesserte.

Im 20. Jahrhundert schließlich erreichte die Diskriminierung der Deutschen ihren Höhepunkt. Die beiden Weltkriege trugen maßgeblich dazu bei, schließlich stand Deutschland Russland als Feind gegenüber. Deutsch als Sprache wurde verboten, es kam zu Enteignungen und Vertreibungen. Viele wurden in Arbeitslager oder direkt nach Sibirien deportiert. So kam es dass viele Deutsche ihre Herkunft verleugneten und die deutsche Kultur sich langsam aber sicher auflöste.

Die Bundesrepublik bemühte sich bereits 1955 und startete Verhandlungen mit der damaligen Sowjetunion, um die Situation der Deutschen in Russland zu verbessern. Natürlich wurde auch versucht, den Menschen die Ausreise zu ermöglichen. Allerdings wurde dazu erst 1987 die gesetzliche Basis gelegt. Seitdem sind viele Deutsche wieder zurück nach Deutschland gekommen.

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