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DIE WELTWIRTSCHAFTSKRISE AB 1929

1 Wirtschaftliche Ausgangssituation Deutschland

d.h. Wirtschaftliche Entwicklung seit dem Ersten Weltkrieg

  • Finanzierung des Krieges
    • Drucken von Geld, aber keine Deckung durch entsprechende Güter
    • Daher Bindung des Geldes durch ausländische Kredite, Anleihepolitik (auch freiwillige Kriegsanleihen in der Bevölkerung), man war sich sicher, den Krieg zu gewinnen und somit die entstehenden Schäden durch die Verlierer finanzieren zu können
    • Stattdessen war Deutschland der Verlierer und wurde zu umfangreichen Kriegschuldzahlungen gezwungen
  • Fast der gesamte Wiederaufbau der deutschen Infrastruktur und Wirtschaft sowie die Reparationszahlungen werden durch ausländische, v.a. US-amerikanische, Kredite finanziert
  • Inflation:
    Definiton: Länger anhaltender Prozess der Geldentwertung, der sich im Anstieg des Preisniveaus ausdrückt (aus “Schülerduden Politik und Gesellschaft”)
    • Ursachen:
      • Vermehrung des umlaufenden Geldes und somit Senkung dessen Kaufkraft
      • weniger Kaufkraft --> noch weniger Nachfrage --> zu viele Produktionskapazitäten
      • zu viele unbezahlbare Arbeitsplätze --> Entlassungen --> Arbeitslosigkeit, wieder verringerte Kaufkraft
      • --> Kreislauf
    • Anleihepolitik
    • nicht leistbare Reparationsverpflichtungen
    • Umfangreiche Gebietsabtretungen (hier v.a. Elsaß-Lothringen, Saarland) schwächen die deutsche Wirtschaftskraft erheblich
    • es gehen Abbaugebiete für Rohstoffe und landwirtschaftliche Flächen verloren
    • Weiterhin mussten große Anteile der Produktion bzw. Rohstoffe als Reparationen an die Alliierten gezahlt werden; Abgabe von zahlreichen Verkehrsmitteln (5.000 Lokomotiven, 150.000 Eisenbahnwaggons und 5.000 Lastkraftwagen, 90% der Hochsee-Handelsflotte)
    • weniger Produktion verstärkt die Inflation, da noch weniger Arbeitsplätze
    • Übergang von Kriegsproduktion zu Friedensproduktion: Wiedereingliederung der demobilisierten Soldaten-z.B. durch Einführung des Achtstundentags, d.h. dadurch Besetzung möglichst vieler Stellen --> dabei werden Lohn-und Produktionskosten aber möglichst niedrig gehalten, um gute Umsätze im Export zu erzielen
    • Inflation unterstützt Export (schwache inländische Währung erzielt Gewinn bei Verkauf ins Ausland) (heute umgekehrt, da € im Vergleich zum $ zu stark
    • ist, schlecht für den Export) --> allgemeine Hochkonjunktur im Export in Deutschland 1920-22
    • verheerende Folgen für inländische Wirtschaft: das verdiente Geld verliert weiter seine Kaufkraft (schlechte inländische Umsätze)
    • 1923: da Deutschland die geforderten Zahlungen an die Alliierten nicht leisten kann, besetzen frz. Truppen das Ruhrgebiet --> passiver Widerstand: Einstellung der Produktion, Arbeiterstreiks, kein Zugriff auf hiesige Rohstoffe und Produktion --> weitere Verschärfung der Inflation
    • Inflation erreicht ihren Höhepunkt (1$ = 4,2 Billionen Papiermark)
    • Deflation: „Sinken des Preisniveaus aufgrund eines Anwachsens der Gütermenge über die Nachfrage hinaus (Gegensatz: Inflation)“
      • Eingeleitet durch Währungsreform November 1923: Einführung der Rentenmark, die durch Hypotheken in Landwirtschaft, Industrie und Gewerbe gedeckt wird (1 US-$ = 4,20 Rentenmark)
    • Reichsfinanzminister Hans Luther versucht den Kurs der neuen Währung durch drastische Sparmaßnahmen im Staatshaushalt sowie durch Einschränkung des Geldumlaufs zu stabilisieren
    • beendet die Wirtschaftskrise („Wunder der Rentenmark“)
  • Dawes-Plan 1924: da bisherige Forderungen an Reparationen unerfüllbar, suchte man erneut nach einer von der deutschen Wirtschaft tragbaren Regelung • unter der Leitung des amerikanischen Bankiers Charles Dawes entwickelter Plan:
    • Jahresraten von 1-2,5 Mrd. Goldmark auf unbestimmte Zeit (d.h. in den ersten Jahren deutliche Entlastung, um eine Erholung der Wirtschaft zu ermöglichen), Absicherung der Reichsmark durch Transferschutz (d.h. in Reichsmark festgelegter Betrag wird gezahlt, eventuelle Verluste entstehen erst bei der Umwandlung in die Währung der Alliierten)
    • Quelle der Reparationszahlungen: Mittel aus dem Reichshaushalt (Steuern, Zölle, Tilgungen, Hypotheken der Reichsbahn und Industrie), internationale Kontrolle der Reichsbank und Reichsbahn, Zahlung zu 45% in Sachleistungen
    • Kernpunkt: Vergabe von sehr hohen Krediten der USA an Deutschland (im ersten Jahr bereits 800 Mio. Reichsmark, sodass D nur 200 Mio. bezahlen musste) --> Finanzkreislauf!!
    • doch auch diese Zahlungen auf Dauer nicht leistbar, außerdem kein Ende der Zahlungen absehbar
  • nach 1924 wieder Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs („Goldene Zwanziger“)
    • ermöglicht durch die ausländischen Kredite
    • um international wettbewerbsfähig zu bleiben: Rationalisierung der Produktion (z.B. Einführung der Fließbandproduktion nach amer. Vorbild, Achtstundentag) --> 1926 Rationalisierungskrise --> steigende Arbeitslosigkeit
    • das allgemeine Wettbewerbsstreben führte zu zahlreichen Zusammenschlüssen zu großen Konzernen (z.B. schließen sich 1925 BASF, Bayer, Hoechst und AFGA zur IG-Farbenindustrie zusammen, die 1926 gegründete Vereinigte Stahlwerke AG nimmt 50% der deutschen Eisen-und Stahlproduktion ein) --> Wirtschaftskonzentration --> Monopolisierung der Märkte -->Einschränkung der Selbstregulierung der Marktwirtschaft
    • spürbarer wirtschaftlicher Aufschwung und auch eine politische Stabilisierung
  • Erhöhung der Produktivität wie in nahezu allen Industrienationen durch technische Neuerungen, Rationalisierungen, neue Arbeitsmechanismen --> weltweite Preissenkungen durch erhöhtes Angebot --> Errichtung hoher Schutzzölle (Protektionismus) zum Schutz des jeweiligen inländischen Marktes und zum Ausgleich der Preise
  • Export sinkt stark --> Überproduktion, Angebot ist größer als Nachfrage --> verstärkte Arbeitslosigkeit, Inflation
  • Durch weltweite Überproduktion in der Landwirtschaft ab ca. 1927 (v.a. Getreide) fallen die Getreidepreise stark --> die deutsche Landwirtschaft gerät somit in eine Krise
  • 1929: gesamte deutsche Auslandsverschuldung beträgt 12 Milliarden Reichsmark
  • der wirtschaftliche Aufschwung der 1920er-Jahre ist nicht abgesichert (da hauptsächlich durch ausländische Kredite und Bürgeranleihen finanziert) und zudem sehr konzentriert auf wenige Wirtschaftsbereiche und Unternehmen --> allgemeine Krisenanfälligkeit der deutschen Wirtschaft

2 Wirtschaftliche Ausgangsbedingungen der USA

  • Ende des 19./ Anfang des 20. Jahrhunderts starker wirtschaftlicher Aufschwung, der auf Europa übertragen wird
  • Wandel von Agrarnation zur Industrienation

ABHÄNGIGKEIT DER EUROPÄISCHEN VON DER US-WIRTSCHAFT

  • Während des Ersten Weltkrieges Unterstützung der europäischen Großmächte durch Waffen und umfangreiche Kredite
  • Selbst nur geringe Kriegsschäden (50 000 gefallene Soldaten), inländische Industrie nicht beschädigt, kehren außenpolitisch zum Isolationismus zurück
  • man erwartete die Rückzahlung von Kriegsschulden durch die Alliierten --> daher Interesse daran, dass Deutschland die Reparationen zahlen kann --> Mitgestaltung: Dawes-Plan 1923, Young-Plan 1929
  • Auch während der 1920er-Jahre großer Kreditfluss nach Deutschland (u.a. im Zuge des Dawes-Plans), um den Wiederaufbau von Wirtschaft und Infrastruktur zu ermöglichen
  • Finanzkreislauf der Reparationszahlungen: USA vergibt Kredite an Deutschland (bis 1929 ca. 15 Mrd. Reichsmark), das Reparationen an die Alliierten zahlt-die Alliierten wiederum versuchen, ihre Kriegsschulden (Frankreich 4 Mrd. $, Großbritannien 4,7 Mrd. $) bei den amerikanischen Banken zu begleichen und transferieren so das von Deutschland erhaltene Geld zurück in die USA, die USA wiederum investieren in Infrastruktur und Industrie Europas
  • Um die eigene wirtschaftliche Stabilität zu sichern, versuchten die USA an der Stabilität in Europa mitzuwirken, um die dortigen Investitionen zu sichern (siehe Kredite), Abhängigkeit der Wirtschaften (v.a. Europa ist durch wirtschaftliche Investitionen und deren Stabilität von den USA abhängig)

AMERIKANISCHER PROTEKTIONISMUS

  • Trotz außenpolitischer isolierender Haltung starker Export weltweit (Grafik!!)
  • Export: Wert verdoppelt sich von 1913 bis 1928, Anteil am Welthandel lag 1928 17,5%; es werden nicht mehr hauptsächlich Rohstoffe und landwirtschaftliche Güter, sondern halbfertige und verarbeitete Industrieprodukte
  • Doch: Importe werden durch enorme Zölle eingeschränkt (z.B. 1922 Fortney- McCumber Act führt zu bislang nächstem Zollniveau der USA), v.a. europäische Staaten können nicht mehr so stark in die USA importieren wie vor dem Krieg
  • 1.: Sicherung der Monopolstellung vieler amerikanische Unternehmen im Inland
  • 2.: Schwächung der europäischen Wirtschaft --> Schwächung der Zahlungskraft für Kredite --> Schwächung der eigenen Wirtschaft

WIRTSCHAFTLICHER AUFSCHWUNG

  • In der Binnenwirtschaft von der Regierung so liberal wie möglich, Glaube an die Selbstregulierung des Marktes und eine größere Effizienz der freien Marktwirtschaft
  • Förderung privater Unternehmensgründungen durch finanzielle Zuschüsse
  • Privatisierung staatlicher Unternehmen (z.B. 1920: Merchant Marine; öffentliche Eisenbahnen-Transportation Act)
  • Gründung von Aktiengesellschaften, Entwicklung der Börse
  • v.a. während der Goldenen Zwanziger zahlreiche Unternehmensgründungen, neue Investmentgesellschaften (1921: ca. 40 -->1926: ca. 160)
  • Gründung von Trusts
  • weiterer Wirtschaftsboom, New York wird neben London zum Weltfinanzzentrum
  • Innerhalb der USA werden zahlreiche Kredite zu sehr günstigen Konditionen aufgenommen (z.B. für Unternehmensgründungen oder Investitionen am Aktienmarkt)
  • Der entstehende wirtschaftliche Optimismus lässt die Börse weiter boomen, man investiert unaufhörlich -->"Euphorie"
  • Anstieg der Industrieproduktion durch Technisierung, 1921-28 jährliche Wachstumsraten von 4%
  • Landwirtschaft: durch hohe Weltproduktion an Agrarprodukten Export zunehmend reduziert --> viele Farmer konnten ihre Hypotheken nicht bezahlen, waren gezwungen, ihr Land zu verkaufen -->Erhöhung der Arbeitslosigkeit
  • Der amerikanische Leitindex Dow Jones (1896 eingeführt, Maß für den amerikanischen Aktienmarkt, setzte sich zusammen aus den Aktienwerten der ursprünglich 12, heute 30, größten Unternehmen der US) steigt unaufhörlich und erreicht ständig neue „All-Time-Highs“ --> Grafik!!
  • 1924: Durchbrechen der 110-Grenze, verdreifacht sich fast bis 1929

ERSTE INDIKATOREN FÜR DIE KRISE

  • nach sehr guten Ernten 1927 und 1928 sinken die Getreidepreise weltweit dramatisch, es drohte eine Landwirtschaftskrise --> Dow Jones sinkt um fast 10%
  • Markt erholt sich schnell wieder, 3. September neues All-Time-High
  • 5. September: Warnung vor einem Börsencrash durch Roger Ward Babson --> daraufhin kleine Unruhen, „Babson-Kurseinbruch“ mit relativ kleinen Nachlässen von 10 Punkten --> doch man glaubte nicht daran
  • vereinzelte Warnungen vor zu euphorischen Prognosen und einer Überbewertung der amerikanischen Wirtschaft, aber keine weiteren Maßnahmen zur Absicherung der Börse
  • bereits kleinere Rezession der Wirtschaft

3 Börsencrash

  • bereits am 22. Oktober leichte Einbrüche der Kurse (Minus von 6,3%), bis zum 23. Oktober wechseln mehr als 6 Millionen Aktien den Besitzer --> Verkaufswellen: um „zu retten, was zu retten ist“, Angst vor weiteren wirtschaftlichen Verlusten
  • dies findet am Donnerstag, den 24. Oktober seinen Höhepunkt, innerhalb der Woche verlieren die Aktienpapiere 40% ihres Wertes --> „Schwarzer Donnerstag“
  • dies greift binnen kürzester Zeit auf Europa über, aufgrund der Zeitverschiebung spricht man vom „Schwarzen Freitag“ (25. Oktober) --> auch hier Rekordverkäufe und Zusammenbruch der Börsen
  • zunächst versuchen amerikanische Banken durch Aktienkäufe die Kurse zu stabilisieren
  • allgemeine Meinung: nur kurze Unterbrechung des Aufschwungs, weiterhin optimistische Prognose
  • 28. Oktober: neue Verkaufswelle, die Weltwirtschaftskrise ist nicht mehr aufzuhalten
  • dieser Börsencrash nur Auslöser der Weltwirtschaftskrise, die eigentlichen Einbrüche und Folgen zeigen sich erst im Folgenden in der Gesamtwirtschaft
  • erst 1930/31 setzt sich die Erkenntnis durch, dass man sich mitten in einer schweren Wirtschaftskrise befindet

4 Weltwirtschaftskrise 1929-1933

Dieser Börsencrash hätte nicht zu einer Weltwirtschaftskrise führen müssen (siehe der weit stärkere Kurssturz 1987), doch die instabilen wirtschaftlichen Beziehungen und der nicht abgesicherte Aufschwung der Goldenen Zwanziger führten zu einem erheblichen Zusammenbruch

4.1 USA GREAT DEPRESSION

  • Dow Jones sinkt mit mehreren kurzen Erholungsphasen bis zum November auf ein Minimum-es dauert bis 1954 um den alten Stand wieder zu erreichen
  • Aufgrund der deutlichen Überproduktion im industriellen und landwirtschaftlichen Sektor fallen die Preise (z.B. für Rohstoffe, Agrarprodukte, Lebensmittel) weiter --> da diese Güter nicht mehr ausreichend gekauft werden, können zahlreiche Farmen, Fabriken Unternehmen und Banken den schlechten Wirtschaftsbedingungen nicht standhalten und gehen bankrott --> Entlassung von Arbeitskräften, hohe Arbeitslosigkeit (bis 1932 ca. jeder 4. Amerikaner arbeitslos)
  • Dadurch Rückgang der Kaufkraft der Bevölkerung (kein Einkommen --> weniger Ausgaben) --> noch geringere Konsumfähigkeit --> selbst verstärkender Prozess
  • Zusätzlich hatten viele Privatleute durch den Verlust der Wertpapiere ihr gesamtes Vermögen verloren
  • Weltweiter Rückgang des Realeinkommens, d.h. der Kaufkraft des Geldes: im Vergleich zu 1929 in den USA 1932 nur noch 71%
  • Deflation (Verringerung der Geldmenge bei gleichzeitigem Rückgang der Preise --> Nachfrage geringer als Angebot), d.h. Umkehrung der Inflation (Überschuss an Geld, Produktion und Arbeitskräften muss abgebaut werden) --> dies äußert sich in der Wirtschaftskrise
  • USA fordern einen Großteil der Kredite in Europa zurück, was zu einem plötzlichen Geldmangel und fast vollständigen Versiegen der internationalen Kapitalströme führt und das Finanzsystem in Europa zusammenbrechen lässt
  • Restriktive Außenhandelspolitik: USA halbieren den Wert ihrer Importe von 1929 bis 1932 um den Innenhandel zu stabilisieren --> Welthandel verliert in diesem Zeitraum um 25%
  • Zweifel am durch Adam Smith geprägten Bild der Selbstregulierungsfähigkeit des Marktes --> New Deal

USA: NEW DEAL

  • 1932: Demokrat Franklin D. Roosevelt Präsident, sein von 1933 bis 1939 durchgeführtes Wirtschafts-und Sozialprogramm, mit dem er versuchte, die Depression zu beenden --> begonnen durch umfangreiche Reformen in den berühmten „ersten hundert Tagen seiner Amtszeit“, er wendet sich damit von der durch den Staat kaum berührten Markwirtschaft ab --> Neuorientierung auf die soziale Verantwortung des Staates
  • zahlreiche staatliche Investitionen in der Öffentlichkeit, um weitere private Investitionen anzuregen, Verringerung der Staatsausgaben
  • National Industrial Recovery Act 1933: Einigung auf Grundsätze des freien, aber fairen Wettbewerbs
  • Agricultural Adjustment Act 1933: wirtschaftliche Unterstützung von landwirtschaftlichen Betrieben
  • Work Progress Administration 1935: „Arbeit statt Sozialhilfe“, durch den Bau von Straßen, öffentlichen Gebäuden, Flughäfen usw. wurden binnen kürzester Zeit mehrere Millionen Arbeitsplätze geschaffen
  • Social Security Act 1935: innerhalb von 3 Monaten wird ein Sozialversicherungssystem eingeführt für Rentner, Arbeitslose und Behinderte, getragen von Arbeitnehmer und -geber (das in Europa schon seit Jahrzehnten besteht)
  • New Deal verzeichnete erheblich Erfolge: Stabilisierung der Preise und Produktion und somit der Binnenwirtschaft-die Krise wird aber nicht vollständig überwunden
  • 1936 wird Roosevelt bei der Präsidentschaftswahl bestätigt
  • die amerikanische Wirtschaft kann sich erst 1941 mit dem Eintritt in den Zweiten Weltkrieg wieder langfristig erholen

4.2 Deutschland

  • aufgrund der extremen Verschuldung greift der Börsencrash in New York binnen kürzester Zeit auf die europäischen Börsen über, Hauptproblem: der plötzliche Abzug der ausländischen Kredite lässt die Kapitalströme versiegen und blockiert die Wirtschaft --> plötzlicher Geldmangel in der deutschen Volkswirtschaft
  • man hatte nicht mit einem so plötzlichen Versiegen der Geldquellen gerechnet und das Geld eigentlich kurzfristiger Kredite oftmals langfristig angelegt --> Zahlungsnot der Banken und Unternehmen
  • Deflation: ähnlich wie in den USA Überproduktion (u.a. aufgrund des unzureichenden Welthandels), Unternehmen, Banken und Industriebetriebe gehen bankrott oder müssen Rationalisierungen durchführen (Senkung der Industrieproduktion von 1929 bis 1932 um 40%)
  • Außenhandel wird noch weiter eingeschränkt (v.a. in die USA durch Schutzzölle und geringe Konsumfähigkeit) --> Verstärkung der Deflation
  • Erhöhung der Arbeitslosigkeit (bis 1932 ca. 5,5 Mio.) --> Verringerung der Kaufkraft der Bevölkerung, Preisverfall, weiter fallende Nachfrage nach Produkten und Rohstoffen --> Teufelskreislauf
  • Wirtschaftskrise verstärkt Kritik an Kapitalismus und Demokratie: die rechten und linken Strömungen werden stärker, man machte das parlamentarische System für den Zusammenbruch der Wirtschaft verantwortlich
  • Probleme der Politik: sinkende Steuereinkünfte, wachsende Sozialhilfezahlungen
  • Die Weimarer Koalition (SPD, Zentrum, DVP) zerbricht letztendlich an der Frage zu Neuerungen der Arbeitslosenversicherung: SPD fordert eine Beitragserhöhung auf 4% , die DVP lehnt jede Erhöhung über 3,5% ab
  • 1930: Reichskanzler Hermann Müller (SPD) erklärt den Rücktritt der Regierung
  • ein Tag später: Hindenburg betraut Dr. Heinrich Brüning (rechter Flügel des Zentrums, gilt als Wirtschafts-und Finanzexperte) mit der Regierungsbildung-er hat keinen Rückhalt im Reichstag
  • Brünings Finanzpolitik beinhaltet: Senkung von Löhnen und Gehältern, Herabsetzung der Preise, der Staatsausgaben und Arbeitslosenunterstützung, Steuererhöhungen --> dies stabilisiert zwar die Währung, aber nicht die Gesamtwirtschaft-v.a., weil der Export weiterhin stark eingeschränkt wird
  • Brünings Reformen finden keine mehrheitliche Zustimmung im Reichstag: Sitzverteilung entspricht immer noch der alten Koalition…
  • Artikel 48 und --> 25 der Weimarer Reichsverfassung
  • auf dieser Grundlage führt er die Reformen dennoch in Form einer Notverordnung durch --> 256 Abgeordnete (SPD, KPD, NSDAP und Teile der DNVP) verlangten die Aufhebung der Notverordnung --> Nach Absprache mit Brüning löst Reichspräsident Hindenburg den Reichstag auf (anhand von Artikel 25) und setzt Neuwahlen für September 1930 an
  • Septemberwahlen: NSDAP erhöht ihre Sitze von 12 auf 107, i.e. 18,3% (!), die KPD von 54 auf 77, Verlierer: Parteien der politische Mitte-SPD, DNVP
  • aus Angst vor den fatalen (d.h. noch stärker für die KPD und NSDAP entschiedenen) Ergebnissen möglicher neuer Reichtagswahlen oder gar einer Diktatur beschließt die SPD, Brüning als „das kleinere Übel“ zu tolerieren und die nötige Zustimmung im Reichstag zu leisten
  • dies ist der Beginn des Zerbrechens der Weimarer Republik:
  • der 1932 durch den wieder gewählten Hindenburg eingesetzte Reichskanzler Franz von Papen bildet mit dem Kabinett der nationalen Konzentration eine reine Präsidialregierung, also vollkommen ohne Rückhalt im Reichstag, er löst diesen wenig später auf
  • Reichstagswahlen 1932: NSDAP wird mit 230 Sitzen (37,8%) stärkste Fraktion
  • 1933 Hindenburg ernennt Hitler zum Reichskanzler, Beginn der NS-Diktatur

Die Weltwirtschaftskrise hat somit wesentlich zum Zerfall der Weimarer Demokratie beigetragen, auch wenn dies durch eine Machtbeschränkung des Reichspräsidenten und eine weniger „freizügigere“ Demokratie hätte verhindert werden können

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